Vom 17. Bis 22. September 2024 lädt das 27. Philosophicum Lech wieder zur ebenso tiefgreifenden wie breit gefächerten transdisziplinären Betrachtung und Diskussion eines brisanten Themas.
Vom 17. bis 22. September 2024 lädt das 27. Philosophicum Lech wieder zur ebenso tiefgreifenden wie breit gefächerten transdisziplinären Betrachtung und Diskussion eines brisanten Themas. „Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung“ lautet der Titel, mit mannigfaltigem Gegenwartsbezug. Unabhängig davon widmen sich zum Auftakt am Dienstag, den 17. September ebenfalls die Philosophischen Dialoge hochaktuellen Fragen unserer Zeit. Auch die weiteren attraktiven Veranstaltungen wie der philosophisch-literarische Vorabend und das abwechslungsreiche Rahmenprogramm, darunter die feierliche Verleihung des Tractatus, machen Lech am Arlberg für nahezu eine Woche erneut zu einem Zentrum geistiger Auseinandersetzung. Dabei feiert das internationale Symposium zwei Premieren: die neue Intendanz, bestehend aus der Schweizer Philosophin Barbara Bleisch und dem bisherigen wissenschaftlichen Leiter Konrad Paul Liessmann, sowie als neuen Veranstaltungsort die „Lechwelten“. Aufgrund des großen Interesses empfiehlt sich eine baldige Online-Anmeldung bezüglich noch erhältlicher Pauschaltickets und Tageskarten für Dienstag, Mittwoch und Sonntag. www.philosophicum.com
„Störenfriede mag niemand“, heißt es einleitend im Editorial zum 27. Philosophicum Lech. „Und doch gehören Störmomente nicht nur zum Leben, sondern haben die Gesellschaft oft produktiv weitergebracht“, klingt im Weiteren bereits das progressive Potenzial einer kritischen philosophischen Betrachtung und Befragung gegenwärtiger Verhältnisse, Entwicklungen sowie Debatten an. Kann uns die Philosophie gleichsam als Störmoment der Wahrheit ein Stück näherbringen – oder mutiert sie zusehends zu einer Wohlfühlweisheit? Und ganz allgemein: Wann wirkt der sprichwörtliche Sand im Getriebe produktiv, wann gefährlich zersetzend? Diese und ähnliche Fragen werden beim 27. Philosophicum Lech vom 17. bis 22. September 2024 in Lech am Arlberg von ausgewiesenen Expertinnen und Experten für das heurige Thema erörtert und mit dem Publikum diskutiert. Unter dem Titel „Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung“ sind namhafte Vortragende aus Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie benachbarten Disziplinen geladen, um die weitreichende Thematik aus unterschiedlichsten Blickwinkeln gegenwartsbezogen zu betrachten. Ebenso kompetent und prominent sind die Diskutant:innen bei den Veranstaltungen im Vorfeld und jenen des Rahmenprogramms, wie der Programmüberblick zeigt.
Philosophicum Dialoge am Dienstag, 17. September 2024
Als bereits bewährtes Format eröffnen am Dienstagnachmittag, den 17. September die Philosophicum Dialoge die anregende Auseinandersetzung mit brandheißen Fragen unserer Zeit. Unabhängig vom Tagungsthema diskutieren dabei jeweils zwei hochkarätige Persönlichkeiten unter fachkundiger Moderation thematisch offen und eingehend aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen. Die erste Debatte um 15.00 Uhr zur Frage „Wie ist die Lage?“ führen die österreichische Philosophin und Theologin Claudia Paganini, Professorin für Medienethik an der Hochschule für Philosophie in München, und der deutsche Historiker Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Als Moderator gibt Martin Haidinger, Redaktionsleiter der Ö1-Wissenschaftssendereihe Salzburger Nachtstudiobeim I. Philosophicum Dialog die Impulse für ein intensives Gespräch.
Der II. Philosophicum Dialog um 17.00 Uhr wird von der Schweizer Philosophin, Kulturjournalistin und Publizistin Catherine Newmark moderiert, die seit dem Vorjahr auch Mitglied der dreiköpfigen Jury des Tractatus, des renommierten Essay-Preises des Philosophicum Lech ist. Der Debatte zur Frage „Was ist zu tun?“ stellen sich die deutsche Rechts- und Politikwissenschaftlerin Sabine Müller-Mall, Professorin für Rechts- und Verfassungstheorie mit interdisziplinären Bezügen an der Philosophischen Fakultät Dresden, sowie der schweizerisch-deutsche Schriftsteller und Essayist Jonas Lüscher, dessen Bücher in über 20 Sprachen veröffentlicht und mit zahlreichen Preisen prämiert wurden. Bei beiden Philosophicum Dialogen ist mit einer lebhaften und durchaus auch divergenten, spannenden Diskussion zu rechnen.
Philosophisch-literarischer Vorabend am Mittwoch, 18. September 2024
Seit vielen Jahren höchst beliebt, wird der philosophisch-literarische Vorabend am Mittwoch, den 18. September um 18.00 Uhr wieder auf unterhaltsame Weise in das Jahresthema einführen. Der Schriftsteller und Mitinitiator des Philosophicum Lech Michael Köhlmeier wird dabei seine bekanntlich fesselnden Nacherzählungen zum Besten geben, auf die Konrad Paul Liessmann, der Spiritus Rector und nunmehrige Co-Intendant des Symposiums, jeweils mit einer mitunter verblüffenden, jedenfalls aufschlussreichen philosophischen Ad-hoc-Interpretation reagiert. Diesmal steht das Wechselspiel unter dem Titel „Es knistert im Gebälk der Gesellschaft“.
Das attraktive Veranstaltungsformat gibt am Montag, den 17. Juni 2024 auch den Auftakt zur Eröffnungswoche der Lechwelten, mit einem vielfältigen Programm bis Sonntag, den 23. Juni. Thema des philosophischen Dialogs der beiden kongenialen Gesprächspartner: „Im Paradies. Eine mythologisch-philosophische Vertreibung“.
Die „Lechwelten“ als neuer Veranstaltungsort
Mit den Lechwelten als neues, multifunktionales Kultur- und Kongresshaus von Lech am Arlberg erhält die interdisziplinäre philosophische Tagung einen hoch attraktiven und funktional optimalen Rahmen. Als Herzstück des architektonisch ansprechenden Gebäudes verfügt der Veranstaltungssaal mit Galerie über Sitzplätze für bis zu 650 Personen und modernste Technik, die auch für eine fabelhafte Akustik sorgt. Die insgesamt gelungene Innengestaltung schafft eine angenehme Atmosphäre, wobei große Panoramafenster wie auch die Dachterrasse zudem einen herrlichen Ausblick auf die umgebende Bergwelt von Lech eröffnen. Im historischen Ortskern eingebettet und somit zentral gelegen, ist auch die verkehrstechnische Anbindung durch die benachbarte Talstation der Bergbahn Oberlech, den Ortsbus und die neue, direkt angebundene Tiefgarage bestens. In Kombination mit dem benachbarten Dorfhus bildet das architektonische Ensemble nunmehr das pulsierende Zentrum für geistigen und geselligen Austausch, wie er beim Philosophicum Lech seit jeher gepflegt wird.
Neue Intendanz des Philosophicum Lech
Eine Premiere feiert heuer auch die neue Intendanz des Philosophicum Lech, die von der Schweizer Philosophin, Journalistin und Autorin Barbara Bleisch, bekannt unter anderem als Moderatorin der Sternstunde Philosophie, gemeinsam mit dem bisherigen wissenschaftlichen Leiter, dem ebenso renommierten österreichischen Philosophen Konrad Paul Liessmann gebildet wird. Barbara Bleisch wird am Donnerstag, den 19. September um 17.30 Uhr – nach dem prominent besetzten Impulsforum um 15.00 Uhr zum Thema „Konsensstörung. Sind wir uns alle zu einig?“ und der darauf folgenden offiziellen Eröffnung – das einleitende Referat zur diesjährigen Vortragsreihe des Philosophicum Lech unter dem Titel „Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung“ halten.
Impulsforum und feierliche Eröffnung am Donnerstag
Den Auftakt am Donnerstag, 19. September, um 15.00 Uhr gibt das Impulsforum unter Leitung des Journalisten und Moderators Michael Fleischhacker. Für eine thematisch weitreichende und lebhafte Podiumsdiskussion dürfte allein schon der Titel garantieren: „‚Konsensstörung. Sind wir uns alle zu einig?“. Debattieren werden der ehemalige österreichische Skisprungtrainer, Sportmanager, Unternehmer und Autor Anton (Toni) Innauer, der prominente und mehrfach prämierte deutsche Journalist, Schriftsteller und Kolumnist Harald Martenstein, die Juristin, Diplomatin und ehemalige österreichische Außenministerin Ursula Plassnik sowie die Klimaaktivistin und Spitzenkandidatin der österreichischen Grünen für die diesjährige Europawahl Lena Schilling. Um 17.00 Uhr erfolgt die offizielle Eröffnung des 27. Philosophicum Lech durch den Bürgermeister von Lech Gerhard Lucian, den Obmann des Vereins Philosophicum Lech Ludwig Muxel, den Landeshauptmann von Vorarlberg Mag. Markus Wallner und Minister Dr. Magnus Brunner. Das ins diesjährige Thema einführende Referat „Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung“ um 17.30 Uhr hält Barbara Bleisch.
Die Referierenden und Vorträge des 27. Philosophicum Lech im Überblick:
Am Freitag, 20. September, um 09.30 Uhr referiert Dieter Thomä, emeritierter Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen, zur Frage „Störenfriede – Dunkelmänner oder Lichtgestalten?“. Vielfach beachtet wurden seine Bücher Puer robustus. Eine Philosophie des Störenfrieds (2016) und Warum Demokratien Helden brauchen (2019). Um 10.15 Uhr folgt der Vortrag von Geert Keil, Professor für Philosophische Anthropologie an der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Titel „Störfall Skeptizismus: Begrüßen, bekämpfen oder ignorieren?“. Am Nachmittag um 16.00 Uhr hält der Schriftsteller und Literaturkritiker Philipp Tingler, bekannt aus dem Literarischen Quartett im ZDF, dem Literaturclub im SRF und als Jury-Mitglied des Ingeborg-Bachmann-Preises, das Referat „Luxus als Verwegenheit“. Im Anschluss, um 16.45 Uhr widmet sich Monika Dommann, Professorin am Historischen Seminar der Universität Zürich, Forscherin, Autorin und u. a. Mitglied im Schweizer Presserat, dem Thema „‚Wegen Störung außer Betrieb: Unterbrüche als Belastungsproben technischer Gesellschaften“. Auf die beiden Vorträge des Vor- und Nachmittags folgt jeweils eine Publikumsdiskussion. Freitagvormittag wird diese von Konrad Paul Liessmannmoderiert, nachmittags von der Philosophin Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin des Philosophie Magazins.
Am Samstag, 21. September, um 09.30 Uhr referiert die Politikwissenschaftlerin, Soziologin und Publizistin Ulrike Ackermann, Gründerin und Direktorin des John Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung, über „Nonkonformisten – Visionäre –Skeptiker. Die Gratwanderung zwischen Selbstermächtigung, Fundamental–kritik und gesellschaftlichem Fortschritt“. Um 10.15 Uhr erörtert Robin Celikates,Professor für Sozialphilosophie und Anthropologie an der Freien Universität Berlin, die Frage „Sand im Getriebe – Wie weit darf der zivile Ungehorsam gehen?“. Die Publikumsdiskussion mit den Vortragenden wird von Barbara Bleisch moderiert. Am Nachmittag hält zunächst um 16.00 Uhr Lambert Wiesing, Professor für Bildtheorie und Phänomenologie am Institut für Philosophie der Universität Jena, das Referat „Philosophische Betriebsstörung: Skepsis, Dadaismus und Postmoderne“. Danach, um 16.45 Uhrbeschäftigt sich die deutsche Autorin und Übersetzerin Esther Kinsky mit dem Thema „Das aufgestörte Wort. Poetik der Unruhe“. Moderator der anschließenden Publikumsdiskussion ist Karl Gaulhofer, stv. Ressortleiter im Feuilleton der Tageszeitung Die Presse.
Am Sonntag, den 22. September, um 10.00 Uhr hält zunächst Elisabeth Lechner, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin am Institut für Anglistik an der Universität Graz, einen Vortrag unter dem Titel „Störkörper“. Abgeschlossen wird die Vortragsreihe mit dem Beitrag von Peter Schneider, Privatdozent für Klinische Psychologie an der Universität Zürich und Kolumnist, um 10.45 Uhr zur Frage „Störfall Seele – Gestört, normal oder neurodivers?“. Die Diskussion moderiert Konrad Paul Liessmann.
Abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Verleihung des Tractatus
Facettenreich präsentiert sich das Rahmenprogramm. Ein einzigartiges Ambiente bieten die beiden Diskussionsveranstaltungen am Donnerstagvormittag, dem 19. September. Während Philosophieren im Kunsthaus Bregenz einen Rundgang durch die aktuelle Ausstellung von Anne Imhof, einer der bedeutendsten Kunstschaffenden der Gegenwart inkludiert, wird bei Philosophieren am Berg ins Panoramarestaurant am Rüfikopf auf 2.350 m geladen. Außergewöhnliche Eindrücke versprechen auch die Sonderführungen zum Skyspace Lech am Freitag und Samstag während des Sonnenauf- und -untergangs. Als ein alljährliches Highlight erfolgt am Freitag, dem 20. September um 21.00 Uhr die feierliche Verleihung des Tractatus 2024 mit Laudatio eines Jury-Mitglieds und Dankesrede der bzw. des Preisgekrönten. Tags darauf, am Samstag, dem 21. September um 21.00 Uhr steht in Kooperation mit der Hilti Foundation ein hochkarätiges Konzert in der Neuen Kirche Lech auf dem Programm. Heuer wird die mehrfach ausgezeichnete ungarische Gitarristin Zsófia Boros diesen besonderen Konzertabend gestalten. Den krönenden kulinarischen Abschluss des Philosophicum Lech bildet der Vorarlberg Brunch am Sonntag, dem 22. September. Gemeinsam mit den Vorträgen des Vormittags und den Schlussworten, samt Verkündigung des Themas im folgenden Jahr, gilt der festliche Ausklang nicht nur beim großen Stammpublikum als ein würdiger letzter Höhepunkt.
20 Stipendien für Studierende zur kostenlosen Teilnahme an der Tagung
Wie jedes Jahr werden mit Unterstützung der Hilti Foundation und der Tageszeitung Die Presse vom Verein Philosophicum Lech 20 Stipendien an Studierende vergeben. Damit wird jungen Menschen die Chance geboten, sich an den Debatten unserer Zeit zu beteiligen, wissenschaftliche und publizistische Kontakte zu knüpfen und so auch Anregungen für eigene akademische Abschlussarbeiten zu erhalten. Hauptkriterium für die Stipendienvergabe ist ein zu verfassender Essay über das diesjährige Thema, wobei die besten Einreichungen in Die Presse publiziert werden. Bewerbungen sind bis 10. Juli 2024 über die Philosophicum Lech Homepage einzureichen.
Weitere Informationen und Online-Anmeldung unter www.philosophicum.com
Pressekontakt:
si!kommunikation
Akkreditierungen ab sofort unter info@si-kommunikation.com
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